Das erste und einzige Pfefferminzmuseum der Welt
Eichenau, ein Ort im Westen von München, war einmal in ganz Europa als Anbaugebiet hochwertigster pharmazeutischer Pfefferminze bekannt. Da dieser Wirtschaftszweig in Eichenau heute so gut wie ausgestorben ist, hat es sich das Pfefferminzmuseum zur Aufgabe gemacht, über die frühere große Bedeutung dieser Heilpflanze für Eichenau sowie über Anbau, Ernte und Trocknung der Pfefferminze zu informieren.
Neben der Ausstellung zur Pfefferminze finden im Museum auch wechselnde Sonderausstellungen zur Ortsgeschichte statt, beispielsweise über die Freiwillige Feuerwehr oder die Schulen in Eichenau.
Ergänzt werden die beiden Ausstellungen durch zwei Multimedia-Terminals mit Texten, Filmen, Fotos
Das Pfefferminzmuseum Eichenau wird betrieben vom:
Förderverein Pfefferminzmuseum Eichenau e.V.
Das Pfefferminzmuseum wurde im Jahr 1986 vom der Wählergruppe Unabhängig Eichenau gegründet. Seit 1992 betreut es der Förderverein Pfefferminzmuseum Eichenau e. V. – ehrenamtlich und völlig unentgeltlich.
Spendenkonto:
Volksbank Eichenau (IBAN DE93 7016 3370 0000 8042 82)
Vorsitzender des Fördervereins: Hans Kugler
Herbststraße 18, 82223 Eichenau
Der Familienmitgliedsbeitrag beträgt 30 EUR im Jahr. Der Förderverein Pfefferminzmuseum ist als gemeinnützig anerkannt, d. h. Spenden und Mitgliedsbeiträge können steuerlich abgesetzt werden. Der Verein ist berechtigt, die entsprechende Bescheinigung auszustellen.
Die Geschichte
Eichenau war einmal als Anbaugebiet von hochwertiger Pfefferminze in ganz Europa bekannt.
Die Geschichte des Pfefferminzanbaus in Eichenau begann 1918: Adolf Pfaffinger, ein Beamter, der in der kleinen Siedlung lebte, holte aus dem Versuchsgarten der Bayrischen Landesanstalt für Pflanzenbau und Landesschutz (Weihenstephan) einen Rucksack voller Wurzelausläufer der Mitcham-Minze.
Die Heilpflanze gedieh prächtig auf dem Eichenauer Moorboden – 1921 bereits auf 1500 Quadratmetern. Nachbarn machten es ihm nach – und den Minz-Anbau zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor in der Siedlung im Allinger Moos. Durch ständige Verbesserung der Herstellungsmethoden und Betriebseinrichtungen konnte die Qualität soweit verbessert werden, daß die „Eichenauer Ware“ schließlich deutsche Spitzenqualität mit dem höchsten Gehalt an ätherischen Ölen wurde. Sie entsprach den hohen Anforderungen des Deutschen Apothekergesetzes und wurde ausschließlich für den Drogen- und Gewürzmarkt, für Apotheken und die pharmazeutische Industrie produziert.
Die Anbaufläche von über 400.000 Quadratmetern, auf der 1939 von einem Dutzend berufsmäßigen und rund 50 Nebenerwerbs-Anbauern die Pfefferminze produziert wurde, ging Mitte der 50er Jahre durch den einsetzenden Siedlungsdruck auf Eichenau stark zurück.
Als 1956 der Drogen- und Gewürzmarkt für ausländische Waren geöffnet wurde, überfluteten Billig-Importe den Markt. Die steigenden Löhne trugen ebenfalls dazu bei, daß der arbeitsintensive Pfefferminzanbau in Eichenau nicht mehr kostendeckend möglich war.
Heute wird die Pfefferminze nur noch speziell für das Museum angebaut. Das Ergebnis der ehrenamtlichen Mühen: Original Eichenauer Pfefferminztee.